Qualb h'lib,

(bei uns "Cœur" genannt)


geboren am 27. März 1990

Berber,
Stockmaß ca. 1,47 m

Farbe: Rappe

Vater: Jijel

Mutter: Kenya von Titteri

Die schwarze Perle: Seltenheit und Leistungsfähigkeit


Bei der ersten Begegnung von Leïla und Qualb h’lib waren beide noch ganz jung. Es war wie Liebe auf den ersten Blick und auch wenn die Mutter Dominique oft ängstlich zusah, wuchsen die beiden ungetrübt zusammen und formten nach langer Arbeit ein perfektes Paar, das 2001 die Goldmedaille in der nationalen französischen Dressurmeisterschaft (S-Dressur bzw. D1) in der Ponyklasse gewann.

Nach einer erfolgreichen Karriere im Sattel, deren Höhepunkt der erste Platz von Frankreich bildete, kam Leïla in das Alter, ihre berufliche Laufbahn zu beginnen und Cœur startete seine Karriere als Deckhengst: seine Körung in Frankreich im Beisein einer Jury des Weltberberverbandes gab ihm die Genehmigung für die Zucht und er wurde in die Liste der Hengste des französischen Nationalgestütes (Haras SIRE) für die Zucht von Berber- und Araber-Berberpferden eingetragen. Wir sind stolz darauf, dass Leïla diesen Hengst exklusiv dem Gestüt Al Mansour für die Saison 2007 und die folgenden anvertraut hat, denn trotz sehr attraktiver Angebote, hatte sie sich nie von ihm trennen wollen. Kein anderes Pferd war so angenehm zu reiten und schließlich war es dank ihm, dass sie das Podium besteigen durfte. In der kurzen Zeit, die Cœur bei uns verbracht hat, konnten wir erkennen, warum Leïla so an ihm hängt.

Dieser großartige Hengst ist nur von seinem Körperausmaß klein.

• Seine Abstammung führt große Namen in sich aus den reinen Blutlinien Algeriens. Er selbst ist dort geboren, im Staatsgestüt von El Karma in Oran. Sein Vater Jijel ist ebenfalls Vater des vorzüglichen Hengstes Riadh und der Muttersvater Titteri hat den berühmten Lahdjar gezeugt. Leider ist die Allianz dieser Linien sowohl in Europa wie auch in Algerien rar geworden, desto kostbarer ist jedoch Qualb als Vererber dieser Linien: ein sicheres genetisches Kapital für die Rasse.

• glänzende Rappfarbe – als einziges Abzeichen ein Stern oberhalb der Augenlinie – geben diesem Hengst noch mehr Seltenheitswert.

• Trotz seiner 17 Jahre und einer intensiven Sattelarbeit im Laufe seiner Karriere, kann Cœur de lait noch deutlich zeigen, was aus ihm einen Dressurchampion gemacht hat. Mit unglaublicher Leichtigkeit – wenn er will, den auch ein Hengst hat „Starallüren“ – streckt er seine Schritte bis zum Extrem und behält dabei ohne Hilfe einer Zäumung seine Versammlung bei, Takt, Unbeschwertheit, Schwung und Elastizität ohne den Rücken durchzudrücken oder den Schweif zu heben, immer vorwärts und aufwärts gerichtet. Ihn zu sehen ist eine echte Augenweide, Kadenz, Anmut und das Körperbewusstsein hat er niemals vergessen.

Nicht anders als „bewegend“ sind seine Gänge. Welches Berberpferd hat eine solche Amplitude und besitzt gleichzeitig alle Rassemerkmale?

• Leider enttäuschen oftmals die farbigen Berber in Hinsicht auf Typ und/oder Modell, sich von den Rassemerkmalen entfernend - manch einer hat sogar Gebäude- oder Stellungsfehler. Farbe geht häufig auf Kosten der Qualität. Was Modell, Typ und Gebäude betrifft, so sind die besten meist Schimmel. Nicht so Qualb h’lib! Auch in diesem Punkt ist er ein Berber der Ausnahme: Sein Kruppe ist wunderbar typvoll, sein Schweif tief angesetzt, sein Hals ist einfach beeindruckend, schön gerundet und weit am kurzen Rücken angesetzt, der bis zu seiner kräftiger Nierenpartie hinreicht. Seine Brust ist tief und seine Beine – immer noch ohne Verschleiß oder Makel – sind trocken, solide, mit eher kurzen, guten Fesseln ohne Behang. Die Hufen sind klein, schwarz und fest. Der Gesamteindruck ist perfekt harmonisch und der Kenner, der vom Stockmaß absehen kann, findet in ihm den sauberen Berberstandard eines Orantyps (der selten die 1,52 m übersteigt). Qualb h’lib besitzt einen exzellenten Rassetyp, vereint mit einer seltenen Farbe, ohne Mangel, ohne Fehler und ohne jegliche sichtbaren Einfluss fremden – schwerem oder iberischem – Blutes. Dies alles verstärkt unsere Überzeugung, dass er ein hervorragender Vererber der Berberrasse ist.


• Letztendlich, doch weit von letzter Stelle entfernt, ist sein Charakter zu erwähnen: Cœur hat einen liebevolles Wesen und ein goldenes Herz.

Ein Pferd, das für ein Kind bestimmt war, das es zu Turnieren und Shows begleitet hat und das Hengst bleiben konnte, immer Rücksicht auf seinen Menschen nehmend. Cœur kann mit Wallachen zusammen laufen, neben Stuten stehen, ohne Schwierigkeiten zu machen, er beweist uns das jeden Tag, denn zu beiden Seiten seiner Box stehen Stuten, die ihn nicht dran hindern nachts ruhig zu schlafen. Er probiert leidenschaftlich die Rosse der Stuten ab ohne die Vernunft zu verlieren, er behält seine Ruhe in allen Lagen. Beim Decken geht er vorsichtig an die Stuten heran, schnuppert sie genussvoll ab und bespringt sie dann ohne die beim Akt der Pferde meist unvermeidbare Rohheit. Natürlich richtet er sich auf, in Gegenwart anderer Hengste als Antwort auf deren Provokationen, dem Menschen gegenüber bewahrt er immer Rücksicht, er bleibt gefügig, aufmerksam und geduldig.

Cœur ist ausgeglichen, intelligent und auf Anfrage lebhaft oder ruhig – er ist so einfach zu leben!

Doch niemand ist perfekt und seine geringe Körpergröße erlaubt es ihm im Natursprung nur schwer Stuten zu decken, die ein Stockmaß von 1,58 m übersteigen oder die sich unartig beim Decken benehmen und um nicht zu kleine Fohlen zu erhalten, werden Stuten, die kleiner als 1,52m sind, vermieden.

Wir selbst decken mit ihm unsere Stuten – und freuen uns über seinen Erfolg – denn bislang wurden alle von ihm gedeckten Stuten durch Ultraschall trächtig diagnostiziert. Geduld ist ein schweres Los und mit viel Spannung erwarten wir die Fohlen, die im nächsten Jahr kommen werden, mit der sicheren Überzeugung, dass sie den Stempel dieses Ausnahmehengstes tragen werden.

Qualb h’lib ist ein Beschäler den man nicht verpassen sollte, von diesem kleinen und doch so großen Hengst wird man noch sprechen, in der Geschichte des algerischen Berbers.

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