Igadir

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In Bezug auf sein Äußeres repräsentiert Igadir das Beste des Araber-Berbers, sehr schön im Berbertyp stehend, gleich den kleinen Pferden der ehemaligen Reitertruppen Nordafrikas.

Auffällig, sein ausdrucksvoller Kopf, der so typisch für die algerischen Pferde ist.

Der Hals ist recht lang, gut angesetzt und wohlgeformt, hilfreich um sich mit Leichtigkeit anzubieten und die Bewegungen zu unterstützen. Eine saubere Kruppe, die er stark absenken kann, um viel Schub in der Hinterhand zu entwickeln.

Die Brust ist mäßig breit, ausgeglichen durch gute Gurtentiefe, mit ausreichend Platz für die Atmung.

Er hat trockene Gliedmaßen mit deutlich abgesetzten Sehnen, tief liegende, solide Gelenke, die ihm zu Kraft, Gleichgewicht, Beweglichkeit und Raumgriff verhelfen.

Selbst mit bald 25 Jahren, trotz vieler Kilometer, die er hinter sich gelassen hat, durch jedes Terrain und nicht immer mit sehr leichten Reitern, hat er immer noch eine schöne Rückenlinie und auch sein trockenes Fundament weist keinerlei Verschleiß auf.

Sein leichtes und solides Gebäude, verbunden mit einer sehr guten Winkelung der Hinterhand gibt ihm einerseits die Möglichkeit sich zu versammeln, wie auch andererseits insbesondere seine Gänge auf effiziente Weise zu strecken, um Raumgriff zu entwickeln, wie es bei Distanzritten, bei der Jagd oder beim Treck gefragt ist. Igadir ist ein Muster an Vielseitigkeit, ohne andere Qualitäten preis zu geben.

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Abstammung

Seine Mutter, Ghriba, stammt aus Algerien.

Geboren im Staatsgestüt von El Kerma am 7. Februar 1981 aus einer Verbindung von Amaro (geboren 1975 von Fabuliste und Natalite) und Saba (1973 von Karroubi und Nebda).

Ghriba ist eine Araber-Berberstute mit einem AV-Blutanteil von 37,5% aus sehr alten algerischen Blutlinien, ausschließlich aus Berbern und Araber-Berbern ohne jeglichen direkten Arabereinfluss. Blutlinien, die bis in die 30er Jahre zurückverfolgt werden können.

So findet man Karroubi als Großvater mütterlicherseits aber auch Sassia, eine Urgroßmutter in der Mutterlinie.

Aus der Sassia stammt ebenfalls die Stute Foula, Mutter des Hengstes Rayanne, welcher der Großvater in der Vaterlinie unserer Stute Foulaha ist, die bis 140 km erfolgreich in der Distanz war.

Foulaha ist wiederum Mutter weiterer Leistungsträger in der Distanz, auch unserer schönen, staatsprämierten Bentbeya al Mansour und von Djoulane.

Auch andere heute nahezu verlorene Linien wie Fabuliste (Oregan x Recta) und Natalite (Ephedre und Merie) tragen zu dem interessanten Pedigree von Ghriba bei.

Von Jean-Marie importiert, wurde sie Mutter zweier Fohlen in Frankreich, davon eines mit Laftas, dem Vater von Igadir.

Laftas, am 8. Mai 1986 geboren, ebenfalls in Algerien, stand im Besitz der « Office National de Développement Equin » (Einrichtung, die in Algerien zentralisiert die Zuchtbücher für Pferde führt) -inzwischen ONDEC.

1994, im Alter von acht Jahren wurde Laftas nach Frankreich importiert und als Deckhengst anerkannt.

Im Jahre 2000 wurde er durch das französische Staatsgestüt (Haras Nationaux français) als Freizeit-Elitehengst ausgezeichnet.

Laftas hat besonders in Frankreich einen großen Bekanntheitsgrad erreicht durch seine Veranlagung im Distanzreiten, seinen lebhaften und großzügigen Charakter und sein bemerkenswertes Araber-Berber-Exterieur mit trockenem Fundament und einem sehr schönen, typvollen Ausdruck.

Mit einem AV-Blutanteil von 43,75% stammt auch er aus alten algerischen Blutlinien ohne direkten AV-Einfluss, in denen bis zu den Großeltern nur Araber-Berber zu finden sind.

Laftas verstarb im Februar 2017 im Alter von 31 Jahren.

Zum gleichen Zeitpunkt nahm Igadir seine Reise zu uns auf, doch der Weg bis zu uns war weit.

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Michel Gaudois, Besitzer der Stute Ghriba, vertraute seinerzeit den noch jungen Igadir unserem gemeinsamen Freund Arnaud an.

Igadir, war das Maskottchen von Michel und Colonel Denis Bogros, beide Unterstützer der Rasse, ohne die deren Entwicklung unvorstellbar gewesen wäre.

Igadir konnte bei Arnaud heranwachsen und wurde ihm zu einem verlässlichen Reitpartner für insbesondere lange Wander- und Distanzritte.

Seine erste große Reise erlebt Igadir im Jahr 2003, 7-jährig, als er zur Hengstkörung des Rheinischen Pferdestammbuches nach Aachen kam. Dies war auch unsere erste echte Begegnung.
Es war bewegend, dieser junge Prinz voller Eleganz, der nach einer Reise von über 700 km seine Nacht in einer unbekannten Box verbrachte. Vielleicht half ihm auch die außergewöhnliche Stimmung, die über der geschichtsträchtigen Stallanlage der Aachener Soers liegt, denn voller Gelassenheit meisterte Igadir an den folgenden zwei Tagen die Auftritte für die Körung und wurde als Bester bewertet. Ganz nebenbei wurden auf dieser Veranstaltung auch die Hengste Harrid – genannt Hamour – und Lancelot gekört. Aber wir waren von Igadir zutiefst beeindruckt und er ließ uns seither nicht mehr los.

So gerne wir unsere Stuten mit ihm bedeckt hätten, die lange Reise bis in das Pays de la Loire wollten wir unseren Stuten nicht zumuten. Und da er nicht verkäuflich war, geschah in dieser Hinsicht nichts Weiteres.

Als Arnaud uns im Winter 2017 anschrieb, um einen Platz für Igadir zu finden, mussten wir nicht lange fackeln. In kürzester Zeit bereiteten wir den Platz vor, damit Igadir endlich bei uns einziehen konnte.

Manch einer wird sich jedoch fragen, was wir so außergewöhnlich an Igadir finden.

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Die Bedeutung von Igadir für die Zucht

Wie seine Eltern ist Igadir folgerichtig ebenfalls ein Araber-Berber, ohne jeglichen direkten Einfluss von Vollblutarabern in seiner Abstammung, die über fünf Generationen vollständig ist.

Da beide Eltern aus Algerien importiert wurden, ist der Einfluss des Ursprungslandes sehr präsent.

Er ist Schimmel und wurde auf Mischerbigkeit getestet mit zwei Agouti-Allelen (was möglicherweise vorteilhaft ist für Schimmel) und zwei Extension-Allelen (ohne Fuchsgen).

Wie all unsere Hengste wurde er negativ auf PSSM1 getestet, sowie auf SCID - auch wenn dies unserer Ansicht nach hinsichtlich seiner Abstammung unnötig ist.

Die Bilder im Schnee werden hoffentlich durch Sommerbilder ergänzt werden.

Igadir ist immer noch in der Lage, seine vielseitigen Fähigkeiten zur Schau zu stellen, mit sicherem Fuß, guter Balance, viel Engagement und natürlich mit noch immer dem gleichen Charisma.

Seine Gliedmaßen sind trocken ohne Mängel, sein Rücken ist nicht eingefallen und er hat all seine Lebendigkeit behalten.

Mit 23 Jahren zeugt dies von seiner ausgezeichneten Konstitution, denn sein Leben war nicht immer frei von Gefahren und Anstrengungen.

Igadir wurde hier inzwischen Vater von mehreren Fohlen, hier eine kleien Auswahl:

-              Ilyana al Mansour, Stutfohlen von Yéora Al Mansour

-              Ihssane al Mansour, Stutfohlen von Volodia

-              Izîl d’Esprit, Hengstfohlen von Nilia de la Forêt

-              Jalil Al Mansour, Hengstfohlen von Samira Al Mansour

-              Jaychan Al Mansour, Hengstfohlen von Karbala

-              Kiana d'Ivoire, Stutfohlen von Lohra Al Mansour